Entwicklung und Einführung einer digitalen Agora zur Umsetzung des regionalen Entwicklungskonzepts

Handlungsfelder:
HINTERGRUND:
Die Agora war im antiken Griechenland eine bedeutende gesellschaftlich demokratische Institution und als solche auch ein kennzeichnendes Merkmal der griechischen Polis, der Stadt und des Staatsgebildes. Als Örtlichkeit war sie sowohl Kultplatz als auch der Ort für Gemeinschaft und identitätsbildende Feste und Veranstaltungen. Hier wurden Verhandlungen geführt, Vereinbarungen getroffen und Urteile gesprochen, die für das gemeinsame und geordnete Zusammenleben einer Gesellschaft entscheidend waren. In der römischen Antike entwickelte sich daraus der Ort (und der Begriff) des Forums.

Im Projekt Agora soll diese Idee der Gemeinschaftsbildung und Identitätsstiftung aufgegriffen werden. Insbesondere durch IT-Technologie können nun neue Formen des demokratischen Miteinanders, der Bürgerbeteiligung und des Dialogs entwickelt werden. Der Bürgerschaft, der Verwaltung, der Wirtschaft und der Politik erschließen sich durch die Einrichtung einer gemeinsamen Plattform Möglichkeiten, um miteinander in wichtigen Angelegenheiten der Gesellschaft neue Formen des demokratischen Handelns zu erproben. Dabei soll die Agora nicht nur der Ort sein, wo Wünsche geäußert und Forderungen erareitet werden. Sie soll der (virtuelle) Ort sein, wo sich Menschen zusammenfinden, um konkrete Aktionen gemeinsam zu planen und durchzuführen.
Kooperation in der Region:
Gerade in regionsweiten Fragen erfahren physische Zusammenkünfte als Beteiligungsformat begrenzte Resonanz aufgrund größerer Entfernungen zu den Veranstaltungsorten. Hier kann eine digitale Agora die Reichweite und damit Dichte an Beiträgen erhöhen.

Außerdem soll die digitale Agora als eine Art Umsetzungsstartschuss des regionalen Entwicklungskonzeptes dienen. Es sollen dort die Leitprojekte sowie etwaige Folgeprojekte transparent vorgestellt und diskutiert werden. Und vor allem soll dort zum Mitwirken und zur Beteiligung an der Umsetzung aufgerufen werden.
Ziele und Ergebnisse:
  • Erkenntnisse zu den Möglichkeiten einer Stärkung, Förderung und Belebung des Diskurses zu gesellschaftlich bedeutenden, die Region betreffenden Zukunftsthemen
  • Aktivierung von Akteuren und der breiten Bevölkerung für die Umsetzung von Projekten in der Region – ausgehend von den Leitprojekten des Regionalen Entwicklungskonzepts
Vorgehen:
  1. Bildung eines Runden Tisches (Forum) mit der Aufgabe, eine Stärken-/Schwächen-Analyse in Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Agora-Vorbildern aus anderen Regionen zu erstellen
  2. am Beispiel des Regionalen Entwicklungskonzepts ein u. a. IT-gestütztes Agora-Pilotprojekt durchführen und im Hinblick auf zukünftige Erweiterungen des Agora-Modells auswerten
  3. im Konsens ein weiteres Handlungsfeld auswählen und eine (nicht notwendig von der öffentlichen Hand betriebene) Agora dafür einrichten
  4. Gesamt-Agora mit weiteren Handlungsfeldern komplettieren und nach Bedarf in der Zukunft ergänzen
Beteiligte:
Projektpaten: Abteilung Regionalentwicklung und Wirtschaft Landratsamt Regensburg
Co-Pate: Stadt Regensburg
Weitere Beteiligte: Verwaltungen sowohl auf Stadt-, Landkreis- wie auch gemeindlicher Ebene; Bildungseinrichtungen, Vereine, IT-Agenturen für die Entwicklung, Umsetzung und Betreuung, Gesamte Bürgerschaft als potenziell Beitragende
Laufzeit:
2022 - laufend