Handlungsfeld Energieeffizienz und Erneuerbare Energien

Unser Zukunftsbild

Die Region hat einen Fahrplan zu einer möglichst frühzeitigen Umsetzung des Ziels der Klimaneutralität bzw. der Treibhausgasneutralität erstellt und setzt ihn konsequent um (siehe dazu auch Handlungsfeld 11).

Die Region ist in den Bereichen Strom und Wärme unabhängig von fossilen und anderen endlichen Energieträgern. Dies beruht auf der konsequenten Energieeinsparung, der Steigerung der Effizienz und der Nutzung einer breiten Palette erneuerbarer Energien mit leistungsfähigen Speichermöglichkeiten. Stabile Strukturen in der Region (regionale Netzbetreiber, Energieversorger, -erzeuger und -dienstleister sowie Energiegenossenschaften und Energiegemeinschaften) betreiben professionell das regionale Energiesystem. Die Wertschöpfung bleibt weitestgehend in der Region.

Die erfolgreiche Energiewende ist in den Landschafts- und Ortsbildern sichtbar und wird von den Menschen akzeptiert.

In privaten Haushalten, im Handwerk, in der Land- und Forstwirtschaft, in öffentlichen Liegenschaften sowie in allen Arten von Unternehmen kommen innovative Technologien für die effiziente Energienutzung sowie die Erzeugung und Speicherung von Erneuerbaren Energien zum Einsatz.

Die Gewinnung der Biomasse für energetische Zwecke erfolgt nach Grundsätzen einer nachhaltigen Land- und Waldbewirtschaftung und trägt dem Erhalt von prägenden Orts- und Landschaftsbildern Rechnung. Dabei wägen die Verantwortlichen stets ab, welche Art der Landnutzung (Energiepflanzen, Agri-PV etc.) gesamtheitlich betrachtet die meisten Vorteile bietet.

Wie wir es gemeinsam angehen

Im Sinne der Klimaziele auf europäischer, nationaler und kommunaler Ebene wird der Energieeffizienz und dem Ausbau Erneuerbarer Energien bei allen regionalen Entwicklungen eine sehr hohe Priorität zukommen. In der Region wird ein bedeutender Beitrag hinsichtlich Energieeinsparung, -effizienz sowie Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien geleistet.

Ein wesentlicher Aspekt wird künftig der Austausch von Stadt und Umland hinsichtlich der Erzeugung und Versorgung mit erneuerbaren Energien sein. Eine große Rolle kommt auch der energetischen Infrastruktur zu, die nur gemeinsam effizient entwickelt werden kann (leistungsfähige Strom-Verteilnetze, Nahwärmenetze, Kraft-Wärme-Kopplung, Speicherung, grüne Wasserstofflösungen etc.). Durch die Bildung von Energiegemeinschaften, an denen sich Bürgerschaft und Unternehmen beteiligen, können enorme Agglomerationseffekte erzielt sowie die Akzeptanz von Projekten gesteigert und die Finanzierung erleichtert werden.

In der Region geht es vor allem darum,
  • die Energieeffizienz zu steigern durch Maßnahmen der Gebäudesanierung, den flächendeckenden Einsatz von LEDs (Straßenbeleuchtung, Hallen und Gebäude) sowie innovativer Effizienztechnologien in Unternehmen (IE4-Antriebe etc.),
  • die gemeinsamen Möglichkeiten zu prüfen, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien (PV-Freifläche, Agri-PV, Windkraft, Biomasse) voranzutreiben und die regionale Wertschöpfung zu verbessern,
  • die Wärmeversorgung in Regensburg und weiteren Städten und Gemeinden durch den Auf- und Ausbau der Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien (Umweltwärme, Hackschnitzel, biogene Reststoffe, Solarthermie) zu dekarbonisieren,
  • die größeren Betriebe zu motivieren, PV auf ihren Dachflächen zu nutzen und Synergien bei Wärmeversorgung und betrieblicher Mobilität (vor allem in Gewerbegebieten) zu heben,
  • Industrie und Gewerbe bei der Umstellung auf Prozessenergie aus Erneuerbaren Energien zu unterstützen,
  • innovative nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen anzusiedeln, um z.B. Speichertechnologien zu entwickeln (z.B. Wasserstoff),
  • dass die öffentliche Verwaltung eine Vorbildfunktion gemäß dem Bayerischen Klimaschutzgesetz zum Erreichen des Ziels der Klimaneutralität übernimmt,
  • zur Wahrnehmung dieser Vorbildfunktion möglichst flächendeckend in den Kommunen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Klimaschutzmanagement zu etablieren,
  • die Querschnittaufgaben Klimaschutz und Klimaanpassung in den öffentlichen Verwaltungen durch personelle und verfahrensbezogene Maßnahmen auf Dauer zu stärken,
  • die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Umland durch Vernetzung der mit Klimaschutzaufgaben betrauten Verantwortlichen in Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu verbessern,
  • regionale Strukturen zur Finanzierung, zum Auf- und Ausbau sowie zur Steuerung/Vermarktung Erneuerbarer Energien zu entwickeln und zu etablieren,
  • den Netzausbau und den Aufbau von Speicherkapazitäten (z.B. Batteriespeicher) in der Region schnell voranzubringen, um lokal mehr erneuerbaren Strom zu erzeugen und ortsnah verbrauchen zu können.

Worauf wir bauen können

  • Energieagentur Regensburg e.V. als gemeinsame Einrichtung von Stadt und Landkreis Regensburg sowie dem Landkreis Kelheim
  • Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) mit Sitz in Regensburg (Projekt KOMMUNITY)
  • Fachliche Unterstützung durch C.A.R.M.E.N. e.V. und das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) mit dem Beraternetzwerk LandSchafftEnergie
  • Energie-Bildungszentrum um:welt
  • "Bürger Energie Region Regensburg – BERR eG"
  • Solarpotenzialkataster
  • Agenda 21-Gruppen und breites Klimabündnis Regensburger Vereine und Gruppierungen
  • Energieatlas Bayern
  • BayernAtlas
Bestehende Konzepte und Strukturen
  • Energienutzungsplan der Stadt Regensburg
  • Integriertes räumliches Entwicklungskonzept Innovative Energieregion Regensburg
  • Leitbild Energie und Klima der Stadt Regensburg
  • Zertifizierung des Landkreises Regensburg mit dem European Energy Award 2019
  • ILEK Vorderer Bayerischer Wald
  • Green Deal Regensburg
  • Energieentwicklungsplan Landkreis Regensburg (2013)
  • Energienutzungsplan für den Landkreis Regensburg und seine 41 kreisangehörigen Kommunen (2022)
  • Weitere Klimaschutzkonzepte und Energienutzungspläne in etwa der Hälfte der Landkreiskommunen