Handlungsfeld Regionale Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen

Unser Zukunftsbild

Es gibt in der Region ein umfangreiches und ausgewogenes regionales Waren- und Dienstleistungsangebot. Infolge einer attraktiven Gestaltung der Ortskerne mit einer Mischung aus hoher Einkaufs- und Aufenthaltsqualität sowie einer konsequenten Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe und überörtlicher Kooperationen wird das Angebot der örtlichen Geschäfte gut angenommen. Das bindet die Kaufkraft und trägt zum Wohlergehen in der Region bei.

Die Grundversorgung in den ländlich geprägten Teilen der Region ist gesichert. Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, aber auch Angebote für Erholung sowie körperliche und geistige Betätigung sind wohnortnah erhältlich. Dabei setzen die Anbieter in der Region auf innovative Handels- und Vertriebsformen sowie eine enge Verbindung von virtuellen und physischen Einkaufs- und Nutzungsmöglichkeiten.

Die Vermarktung regionaler Waren und Dienstleistungen hat vor dem Hintergrund kurzer Transportwege, besonderer Produktionskriterien (z.B. aus dem ökologischen Landbau) und der Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Region orientieren ihr Konsumverhalten immer stärker am Prinzip der Nähe und an Nachhaltigkeitskriterien. Das gilt neben Lebensmitteln vor allem auch für regional erzeugte Energie. Dadurch stärken sie regionale Erzeuger und Verarbeiter.

Großküchen werden zu großen Teilen aus einem breit gefächerten und an Saisonalität und ökologischen Kriterien ausgerichteten Lebensmittelangebot aus der Region versorgt. Um die dafür notwendigen Verarbeitungs- und Logistikstrukturen zu schaffen und zu betreiben, arbeiten die regionalen Versorgungsunternehmen eng zusammen.

Zur guten regionalen Versorgung zählen auch eine flächendeckende ärztliche Versorgung und ein gut verteiltes Angebot für Seniorenbetreuung und Pflege (siehe auch Handlungsfeld 9).

Wie wir es gemeinsam angehen

Im Kontext der regionalen Versorgung in Regensburg werden aktuelle sowie prognostizierbare Versorgungsengpässe in ländlichen Kommunen, die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie allgemein nachhaltiger Konsum (ökologischer, gesünder, weniger Abfälle) thematisiert. Im Sinne einer regionalen Versorgung mit Produkten und Dienstleistungen spielen gemeinsame Organisations- und Marketingstrukturen, angepasst an die bestehenden landwirtschaftlichen Erzeugnisse, eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig kann dadurch die regionale Wertschöpfung ausgeweitet werden. Ein besonderes Anliegen ist die Etablierung einer gemeinsamen Vermarktungsstruktur (bspw. eine Genossenschaft mit Mitgliedern entlang der gesamten Wertschöpfungskette).

In der Region geht es vor allem darum,
  • ein Gesamtkonzept zur strategischen Entwicklung der Regionalversorgungsstrukturen zu erarbeiten (Leitprojekt 10),
  • regionale Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen zu stärken und sie bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen (vgl. auch Leitprojekt 14),
  • Direktvermarktungsbetriebe und -vorhaben zu fördern und zu unterstützen
  • verlorengegangene Verarbeitungsstrukturen für Lebensmittel wieder aufzubauen und solche für neue Produktlinien (z.B. Convenience, Cook-and-Chill) neu zu errichten,
  • das Thema Kreislaufwirtschaft – als Antwort auf die durch den Klimawandel verursachten Herausforderungen – stärker in regionalen Versorgungsnetzwerken zu thematisieren,
  • das Thema Ökolandbau stärker zu vermarkten und die Region als fortschrittliche Ökomodellregion weiterzuentwickeln (inkl. Ausbildungs- und Vernetzungsangeboten zu nachhaltiger Landwirtschaft – Leitprojekt 10),
  • Bauern- und Hofläden in der Region weiter zu stärken und die Betreiber eng in die Gesamtkonzeption für umfassende Regionalversorgungsstrukturen einzubinden,
  • vorhandene Versorgungs- und Vermarktungsstrukturen in eine Gesamtstruktur einzubinden (z.B. Regensburger Regionaltheke, Marke „Juradistl“, Radis & Bona e.G., Wochenmärkte in der Region).

Worauf wir bauen können

  • Konzept Ökomodellregion Regensburg
  • Regionaltheke als Grundlage für eine Zusammenführung von Logistikdienstleistungen
  • Regionale Lebensmittelmarke „Juradistl“ und Strukturen wie Radis & Bona e.G.
  • BioRegioMarkt Regensburg (2020 und 2021)
  • 2021 gegründete BioRegioGenossenschaft mit einem starken Fokus auf eine Verbraucherrepräsentation
  • Engagement des Landschaftspflegeverband Regensburg e.V. im Bereich regionaler Lebensmittelversorgung
  • ILEK Vorderer Bayerischer Wald