Handlungsfeld Nachhaltige Siedlungsentwicklung

Unser Zukunftsbild

Eine nachhaltige und interkommunal kooperative Siedlungsentwicklung in Stadt und Landkreis Regensburg sowie den benachbarten Kommunen trägt den Lebensstilen sowie den Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung. Zukunftsfähiges Wohnen, Arbeiten und Leben sind sichtbar und führen zu einer hohen Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land. Das Leben in allen Teilen der Region ist attraktiv. Den Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen steht bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung.

Der Verbrauch von Flächen ist auf ein – im Einklang mit der Natur – verträgliches Maß reduziert. Durch verdichtetes Bauen nutzen die Gemeinden neu ausgewiesene sowie bereits vorhandene Baulandflächen effizient und wirken einer Zersiedelung entgegen. Ein kooperatives Flächenmanagement und Konzepte für bedarfsgerechtes, flächenschonendes, an die Struktur der jeweiligen Gemeinden angepasstes Bauen werden umgesetzt. Ebenso erfahren bestehende Gewerbestandorte eine klimaangepasste und siedlungsvernetzte Umnutzung und Leerstände eine innovative Nachnutzung.
Die Siedlungsentwicklung zeichnet sich durch eine sehr gute Erreichbarkeit von Arbeit, Wohnen und Freizeit aus. Urbane Quartiere tragen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei. Unternehmensstandorte sowie ihr räumliches Umfeld weisen einen hohen Grad an Umwelt- und Lebensqualität auf und sind in einem nachhaltigen Siedlungsbild integriert.

In der Region bestehen ein starkes Bewusstsein und eine breite Akzeptanz für die durch die Energie- und Mobilitätswende herbeigeführten Veränderungen im Siedlungsbild. Die Stadt- und Landentwicklung werden an den Handlungsprinzipien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes ausgerichtet. Baulandpolitische Entscheidungen sind nach sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kriterien abgewogen. Kompakte Wohnformen, der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen, insbesondere Holz, und mehrfunktionale sowie inklusive Wohn- und Nutzungskonzepte finden Anwendung.

Die Adaption der Folgen des Klimawandels wird auf allen Ebenen der Siedlungsentwicklung mitgedacht: Es werden umfassende Vorbeugemaßnahmen sowohl für Katastrophenzustände (z.B. durch Hitze insbesondere in sozialen Einrichtungen) als auch für infrastrukturelle Schäden (z.B. durch Starkregen/Hochwasser) getroffen.

Wie wir es gemeinsam angehen

Das für die Zukunft prognostizierte Bevölkerungswachstum wird in einer erwartbaren regionalen Verteilung abgebildet. Auf die damit einhergehenden Anforderungen an die Kommunalpolitik hinsichtlich Infrastruktur, Wohnraum, Gewerbeflächen, Freiräumen und Mobilitätsangeboten wird die Stadt-, Kommunal- und Regionalplanung Antworten liefern. Um unter gegebenem Zuzug, hoher Geburtenrate und demografischem Wandel die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Region weiterhin hoch zu halten, ist eine enge regionale Abstimmung und Kooperation in der Raum- und Siedlungsentwicklung mit gerechter Lastenverteilung und gerechter Chancennutzung erforderlich. Dabei wird auf eine bauliche Konzentration und dichtere Strukturen geachtet, wodurch der Zersiedlung und dem Ressourcenverbrauch vorgebeugt wird. Auch durch die kompakte Siedlungsentwicklung nehmen große Teile der Gesellschaft den Umweltverbund verstärkt als Alternative zum motorisierten Individualverkehr wahr.

Das Hauptanliegen im Handlungsfeld Nachhaltige Siedlungsentwicklung ist es, die Bedürfnisse der Menschen auf dem Land und in der Stadt gleichsam zu berücksichtigen. Dafür sind bei von der Kommune initiierten Maßnahmen und Projekten soziale, ökologische und ökonomische Kriterien im gleichen Maße zu berücksichtigen sowie Zielkonflikte gegeneinander abzuwägen. Ein Schwerpunkt wird auf den Anforderungen an den Klimaschutz sowie den Herausforderungen des Klimawandels liegen.

In der Region geht es vor allem darum,
  • in Abstimmung mit allen Gemeinden ein gemeindeübergreifendes Landschaftsentwicklungskonzept sowie ein kooperatives Flächenmanagement zu entwickeln, um Zielkonflikte zwischen Flächenschutz und Wachstumsdruck gemeinschaftlich zu lösen (Leitprojekt 4),
  • ein gemeindeübergreifendes und kooperatives Vorgehen bei der Flächennutzung und der Baulandausweisung insbesondere bei der Entwicklung von interkommunal und regional relevanten (Gewerbe-) Quartieren zu etablieren (Leitprojekt 4),
  • Flächen effizient zu nutzen und für suffiziente und innovative Wohnformen für zukunftsfähige Wirtschaftstätigkeiten und für der Gemeinschaft dienliche Nutzungsarten bereitzustellen (Leitprojekte 5 & 6),
  • das Management der Ausgleichsflächen für Eingriffe in Natur und Landschaft zu optimieren (Leitprojekt 4)
  • Nachhaltigkeitskriterien bei der Baulandentwicklung mit kommunaler Beteiligung (Bauleitplanung, Städtebauliche Wettbewerbe), bei kommunalen Grundstücksgeschäften und bei Konzeptvergaben zu verankern (Leitprojekt 5)
  • gemeinschaftliche und innovative Wohnformen zu ermöglichen (z.B. von Baugruppen), indem eine digitale Matchingplattform bereitgestellt wird, damit Besitzerinnen und Besitzern von Leerständen und Interessentinnen und Interessenten zusammengebracht werden (ggf. auch Wohnungstauschbörse) (siehe Leitprojekt 5),
  • sich an einer interkommunalen Zusammenarbeit zur Förderung einer gut erreichbaren Nahversorgung (Waren, Dienstleistungen, soziale Infrastruktur), von umweltfreundlichen Naherholungsmöglichkeiten, regionalen Grünvernetzungen und einem in der Stadt wie auf dem Land verfügbarem intermodalen Mobilitätsangebot beteiligen

Worauf wir bauen können

  • Teilraumgutachten Stadt und Umland Regensburg
  • Regionalplan des Regionalen Planungsverbandes Regensburg (Planungsregion 11)
  • ILEK Vorderer Bayerischer Wald
  • Verschiedene Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte (ISEK) und Stadtentwicklungspläne der Städte und Gemeinden
  • Freiflächenentwicklungskonzept
  • Hochwasserschutzkonzept
  • Planungsgrundlagen zur Anpassung an den Klimawandel in der Siedlungs- und Quartiersentwicklung (Klimafunktionskarte, Kaltluftabflussmodell etc.)
  • „Ostbayern KONKRET“: Leitlinien und Thesen zu einer nachhaltigen und integrierten Stadt-Umland-Entwicklung der IHK Regensburg
  • Verschiedene überregionale Wohnungsbaugesellschaften in der Region
  • Kompetenzzentrum „Nachhaltiges Bauen“ an der OTH