Handlungsfeld Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten
Unser Zukunftsbild
Die Region bietet gute Rahmenbedingungen für wohnortnahe, standortgerechte und auf Nachhaltigkeit ausgelegte Unternehmen. So gibt es eine vielgestaltige mittelständische Wirtschaftsstruktur mit einer ausreichenden Zahl von qualifizierten Fachkräften, Auszubildenden und Ausbildungsplätzen sowie einer angemessenen Einkommensstruktur und regionsgerechten Entlohnung. Ältere Menschen sind als erfahrene Beraterinnen und Berater sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets willkommen.
Im Hinblick auf die sich global schnell verändernden Rahmenbedingungen hat sich in der Region eine solide Gründungs- und Unternehmermentalität entwickelt, welche in hohem Maße mit etablierten Unternehmen vernetzt ist. Das hilft Akteuren in traditionellen und in innovativen Wirtschafts- und Wissenschaftsbereichen. Für letztere bietet die Region besonders gute Voraussetzungen und die Angebote werden stetig ausgebaut.
Unternehmen in der Region engagieren sich bei der Fortentwicklung nachhaltiger Technologien und Arbeitsweisen sowie bei der Herstellung nachhaltig-innovativer Produkte. Dies verbessert gleichermaßen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Schutz von Klima und Umwelt.
Präventives und akutes Gesundheitsmanagement spielt für die regionale Wertschöpfung eine große Rolle. Eine Reihe mittelständischer Firmen in der Region entwickelt und vermarktet international Produkte für den medizinischen und den Pflegebereich.
Die Unternehmen der Region sind aufgrund ihres gesellschaftlichen Mehrwerts über die Region hinaus bekannt (Sinnhaftigkeit des Wirtschaftens). Die Wirtschaftsstrukturen der Region sind krisenfest und reagieren flexibel und innovativ auf Krisen und externe Schocks.
Wie wir es gemeinsam angehen
Das Handlungsfeld Zukunftsfähiges Wirtschaften und Arbeiten bietet im Sinne einer regionalen Zusammenarbeit immenses Potenzial. So lassen sich der Strukturwandel im Automotive Bereich oder etwa die GreenTech-Transformation nur gemeinschaftlich regional bewältigen.
Eine große Rolle spielt die Entwicklung von Gewerbestandorten, die im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens große Potenziale für Flächensparsamkeit und Ressourcenschutz bietet. Eine Abstimmung auf Regions-ebene (interkommunale Gewerbeflächen, Logistikstandorte) ist unabdingbar. Ähnlich wird eine tragfähige Einzelhandelsstruktur gemeinsam abgestimmt und erhalten bzw. weiterentwickelt werden. Auch ist der Sektor Wissenschaft und Forschung in die Fläche zu tragen. Beispielsweise können Gründerzentren bei enger Kooperation mit den Hochschulen in gut integrierten und angebundenen Umlandgemeinden entstehen.
Der Trend des mobilen Arbeitens kann mittels attraktiver dezentraler Coworking Spaces sowie ländlich gelegener Seminar- und Fortbildungsorte – an attraktiven Orten – ergänzt werden. Diese Arbeits- und Veranstaltungsorte schaffen vor allem außerhalb der Stadt Regensburg einen Beitrag zur Lebensqualität (Daseinsvorsorge und Verringerung von Pendeldistanzen), zum Zusammenleben und zur unternehmerischen Kreativität (Austausch über den Tellerrand des eigenen Unternehmens). Sie können als Verbindungselemente von Reisen und Arbeiten den lokalen Tourismus und somit die Wirtschaft vor Ort stärken.
In der Region geht es vor allem darum,
- Gewerbegebiete strategisch und kommunenübergreifend und mit guter ÖPNV-Anbindung zu entwickeln – nicht isoliert in der Landschaft – und dabei Wohngebiete keiner Belastung durch Güterverkehr auszusetzen,
- Handel und Gastronomiegewerbe an dezentralen Orten zu stärken und mit der Marketingstrategie zu Kultur- und Naherholungsangeboten zu verbinden,
- ressourcenschonende Wirtschaftsweisen im Kleinen wie im Großen zu stärken (Kreislaufwirtschaft, Umweltmanagementsysteme, Tausch- und Reparatur-Aktivität etc.),
- (digitale) Zukunftsbranchen zu identifizieren und zu fördern, welche sich auf die Standortattraktivität und das nachhaltige Wirtschaften in der Gesamtregion auswirken (u.a. in einem regelmäßigen Digitalforum (Leitprojekt 11)),
- ein zukunftsfestes Angebot für Aus- und Weiterbildung für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Region zu schaffen, um die berufliche Bildung und Fachkräftesicherung in der Region zu fördern (siehe auch Handlungsfeld 13),
- Beratungs- und Vernetzungsangebote für Unternehmen zu schaffen, um das Thema Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, (Work-)Life-Balance und die Verbindung von Wohnen und Arbeiten („Co-Living“) in der Region stärker zu ermöglichen und somit unter anderem auch Pendelwege zu verkürzen,
- gemeinsame Nutzungs- und Sharingkonzepte von öffentlicher und nicht öffentlicher Infrastruktur zwischen Unternehmen zu ermöglichen – bspw. gemeinsame Abfallentsorgung, gemeinsame Nutzung von Logistikstrukturen und Mobilitätsangeboten wie Leihfahrräder oder Mietautos, Einsatz- und Rettungsmittel.
Worauf wir bauen können
- international agierende Produktions- und Industrieunternehmen mit einer hohen Vernetzung untereinander, mit den Clustern und den Hochschulen (bspw. in der Initiative Artificial Intelligence Regensburg)
- eine die Region in hohem Maße gestaltende Struktur von Handels- und Veranstaltungsfirmen sowie Gastronomie und Tourismus
- hohe Innovationskraft und Vernetzung von digitalen Startups, Tech-Unternehmen und der Kreativwirtschaft in der Stadt Regensburg (R-Tech GmbHc/o TechBase als Innovations- und Gründerzentrum; Degginger als Ort des Clustermanagements; Kultur und Kreativwirtschaft – Kreativforum e.V.)
- Unternehmerinitiative OHA (Ostbayern handelt) – ein branchenübergreifender Zusammenschluss von Unternehmen aller Größen, Handwerkern, Behörden und Organisationen, die das Engagement für Klimaschutz und Energieeffizienz verbindet
- Qualitätssiegel „Inklusion. Geht gut bei uns!“ – Eine Initiative zur Auszeichnung von Betrieben im Landkreis
- integriertes räumliches Entwicklungskonzept Innovative Energieregion Regensburg
- Gewerbeflächenentwicklungskonzept Regensburg "Greentech-Cluster“ über Energieagentur
- attraktive Lebens-, Wohn- und Naherholungsorte in der ganzen Region
- ILEK Vorderer Bayerischer Wald
- einzelhandelskonzept aus 2001 – Fortgeschrieben 2011; Einzelhandelsrahmenkonzept 2030 der Stadt Regensburg
- Positionspapier der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim zur Umweltpolitik mit Aussagen zum Klimaschutz, zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz, zu umweltverträglicher Produktion, zu Umweltmanagementsystemen, zum sicheren Umgang mit chemischen Stoffen oder zur Umwelttechnologie
- handelspolitische Position der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim – Innenstädte stärken, Digitalisierung fördern, Rechtssicherheit schaffen
Leitprojekte:
- Entwicklung und Nutzung eines Standardkatalogs für die Baulandentwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten
- Aufbau einer Plattform zur Förderung innovativer Nutzungskonzepte beim Leerstandsmanagement
- Umfassendes Mobilitätskonzept für den Großraum Regensburg
- Gruppenprojekt zum Betrieblichen Mobilitätsmanagment
- Erstellung und Umsetzung eines strategischen Gesamtkonzepts zur Entwicklung von Regionalversorgungsstrukturen
- Digitalforum zur Definition von Zukunftsbranchen und Digitalisierungspotenzialen ("Smart Region")
- Gemeinsames Marketing der Region Regensburg
- Entwicklung eines Kommunikationsleitfadens für die Verwaltungen: „Wer redet wann mit wem?“
- Erstellung, Beschluss und Umsetzung eines Klimafahrplans